Was die Paarbeziehung heute so stark belastet

Die Erwartungen an die Paarbeziehung sind größer als je zuvor.

Erstmals in der Geschichte der Menschheit haben wir die Möglichkeit, Beziehungen ohne den Druck der Sippe, der Dorfgemeinschaft, der Familie und anderer sozialer Kontrollinstanzen einzugehen und bei „Nichtgefallen“ wieder aufzulösen.

Seit der Romantik, und d.h. seit der zunehmenden Vereinzelung der Menschen, sind die Erwartungen an die Paarbeziehung (als Gegengewicht gegen die Vereinsamung) dramatisch gestiegen.

Gleichzeitig erleben wir heute häufig die Paarbeziehung aus der Sicht des Konsumenten, der sein Produkt prüfen muß.

Dies stellt uns vor die schier unglaubliche Herausforderung, von Stunde zu Stunde immer wieder neu zu fragen:
Liebe ich ihn oder sie noch, hält er oder sie meinen hohen Erwartungen und meinem Anspruch auf die Erreichung von Glück und Zufriedenheit in der Paarbeziehung noch stand?



Paare, die gleichzeitig auch Eltern sind, müssen ihre Aufgaben heute meist ohne die Unterstützung von Großeltern, Onkeln und Tanten oder Mitgliedern der Dorfgemeinschaft bewältigen. Dies bedeutet oft, dass die Paarebene zugunsten der Elternebene leidet oder auch das Gefühl entsteht, dass weder für das Elternsein noch für die Paarebene genügend Energie übrig bleibt.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: Zur Erziehung eines Kindes bedarf es eines ganzen Dorfes.
Während sich früher im Schnitt 15 Erwachsene (Eltern, andere Geschwister, Tanten, Onkel, Großeltern, Nachbarn etc.) um ein Kind kümmerten, ist hieraus oftmals eine 2 zu 1 (Eltern – Kind) oder sogar
1 zu 1 Beziehung (meist Mutter – Kind) geworden.

Die Liebesbeziehung vom Ballast überhöhter Ewartungen zu befreien und Erwartungen zu klären, schützt vor Enttäuschungen und ermöglicht eine Wiederannäherung.



Bisher eingenommene Positionen und Erwartungen sowie auf die Zukunft gerichtete Wünsche können über die folgenden Polaritäten geklärt werden: